Was passiert gerade?
"Neeeeehh" - ich hörte ein kilometerweites entferntes Dröhnen im sonst so ruhigen Teil des Amazonas, gefolgt von einem dumpfen "Pruughhhh". Eine neue und innovativere Generation von Baumwilderern, illegalen Minenarbeitern und Bauern ist in den Madre de Dios Nationalpark in Peru eingedrungen. Trotz Schutzvereinbarungen ist diese unkontrollierte Region an der Grenze zu Brasilien und Bolivien bedroht und ruft nach unserer Hilfe. Auch wenn diese kriminellen Gruppen unterschiedliche Ziele verfolgen, so haben sie doch alle die gleichen Ansätze, um ihr Ziel zu erreichen: Die Zerstörung und Ausbeutung des Amazonas-Regenwaldes.
Zusammen mit unserem örtlichen Guides wanderten wir durch die dichten Pfade des Amazonas-Regenwaldes. Wenn ich "wir" sage, meine ich mich, den Guide und zwei weitere Umweltschützer, die das Geschehen und die Bedeutung dieser Region studieren wollen. Es war ein heißer und feuchter Nachmittag. Man konnte die Moskitos um unsere Köpfe schwirren hören. Der Schweiß rann mir über das Gesicht. Ich wischte mir mit der rechten Hand den Schweiß aus dem Gesicht, als ich plötzlich hörte: "Das ist ein Mahagonibaum", unterbrach unser Guide die Dschungelgeräusche. "Dieser Baum kann bis zu 350 Jahre alt werden und ist sehr wertvoll für Tiere wie Aras, Affen und Jaguare. Der Handel in Peru ist seit 2003 durch das Abkommen für internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) weitgehend illegal und darf nur mit einer Genehmigung verschifft werden. Dennoch werden jährlich schätzungsweise 2.000 Tonnen davon in die USA gebracht. "Sie haben keine Ahnung, dass sie mit dem Kauf die Abholzung vorantreiben und einheimische Stämme aus ihrem Lebensraum vertreiben", fügte er hinzu. Ich begutachtete den Baum. Er stand groß und vollkommen gerade vor mir. "Okay Leute, lasst uns weitergehen, wir wollen nicht zu lange an einem Ort bleiben". Was das bedeutet, werde ich später noch herausfinden. Wir wanderten weiter entlang des Madre de Dios Flusses.
Umweltschützer und Freiwillige bringen sich und ihre Angehörigen oft in Gefahr. Im Jahr 2020 wurden weltweit mindestens 227 Umweltschützer getötet. Peru, Brasilien, Mexiko und Kolumbien gehören inzwischen zu den Ländern, in denen jährlich die meisten Umweltschützer vermisst oder getötet werden. Oft werden ganze Familien von Banden oder Großkonzernen in Form von Auftragskillern bedroht, um sich aus ihren Geschäften herauszuhalten. Die Mittel für diese illegalen Operationen werden von millionenschweren Unternehmen, Drogenkartellen und Privatleuten bereitgestellt. Oft finden diese Operationen unter der Aufsicht von bestochenen Lokalpolitikern und Behörden statt.